Friederike ist weg und Anton da!

18.01.2018

Sturmtief hat Köln verlassen und kleiner Anton erblickt in einem Auto das Kölner Licht der Welt

Sturmtief Friederike hat das Kölner Stadtgebiet hinter sich gelassen und zieht gen Osten. Seit den Morgenstunden hielt Friederike die Feuerwehr Köln in Atem. Aktuell gilt ein Großteil der Einsätze als abgearbeitet. Offene Einsatzstellen werden die Feuerwehr Köln aber noch mindestens bis in die späten Abendstunden beschäftigen. Die Maßnahmen des Sonderalarms für die Feuerwehr Köln werden zurzeit sukzessive zurück genommen. Auch die Feuerwehr Köln kehrt langsam zur Normalität zurück.

Die Feuerwehr Köln bittet trotz der Entwarnung weiterhin alle Bürgerinnen und Bürger insbesondere Wälder, Grünanlagen und Parks zu meiden. Diese bergen nach wie vor ein enormes Risiko. Durch Windbruch in Forst und Grünanlagen besteht weiterhin die Gefahr das Bäume instabil sind und umstürzen. Auch Astbruch ist weiterhin möglich. Die Stadt Köln wird in enger Abstimmung mit Ihren zuständigen Ämtern, wie zum Beispiel dem Amt für Landschaftspflege und Grünflächen sowie weiteren Ämtern die Lage beurteilen und das Kölner Grün schnellstmöglich freigeben, wenn die Gefahren beseitigt sind.

Turbulent ging es auch in einem Fahrzeug auf der Junkersdorfer Straße zu. Hier erblickte der kleine Anton wohlauf das Kölner Licht der Welt. Nicht zuletzt dem Sturmtief Friederike ist es zu verdanken, dass der neue Bürger der Stadt Köln im Schatten des RheinEnergieSTADIONS zur Welt kam, welch ein Omen. Papa und Mama waren mit dem Auto auf dem Weg ins Krankenhaus zur Entbindung. Jedoch machte eine Straßensperrung auf Höhe des Grüngürtels die pünktliche Ankunft im Krankenhaus zunichte. In diesem Bereich wurde aufgrund des Sturmtiefs eine Straßensperrung eingerichtet. Um 17:03 Uhr erhielt die Leitstelle der Feuerwehr den Notruf über eine beginnende Geburt. Sofort wurden Rettungswagen und Notarzt in Richtung Stadion entsendet. Aber Anton wollte nicht warten und erblickte noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes das Licht der Welt. Unser Leitstellendisponent betreute fortwährend den werdenden Papa am Telefon, gab Anweisungen was zu tun ist und sorgte so zu einer ruhigen Atmosphäre in einer außergewöhnlichen Situation für alle Beteiligten. Auch für ihn ein ergreifender Moment, als er im Hintergrund den Kleinen schreien hörte, berichtete der Kollege im Anschluss. Der rasch eintreffende Rettungsdienst versorgte die glückliche Mama und das Neugeborene. Auch Papa sollte nicht zu kurz kommen - da Mutter und Kind wohlauf waren entschied man sich gemeinsam dazu, dass Papa höchstpersönlich die Nabelschnur durchtrennte. Die Kollegen des Rettungswagens durften Nabelklemmen setzen und der Notarzt gratulierte den neuen Eltern zur Geburt ihres gesunden Jungen.

Zahlen zum Sturmtief Friederike - Stand 19 Uhr

Am 18. Januar 2018 hatten Feuerwehr und Rettungsdienst Köln bis 19:15 Uhr 1.124 Einsätze zu bewältigen, hiervon entfielen seit circa 10 Uhr am Morgen 641 auf Sturmtief Friederike. Nur zur Bewältigung der Sturmlage waren zeitweise gut 400 Einsatzkräfte mit fast 70 Fahrzeugen im gesamten Stadtgebiet im Einsatz. Weitere Einsatzkräfte stellten den Grundschutz sicher und arbeiteten neben Rettungsdiensteinsätzen, Brand- und Hilfeleistungseinsätze ab. Allein die Freiwillige Feuerwehr Köln stellte hier ungefähr 260 Einsatzkräfte zur Verfügung.

Durch frühe Warnungen im Vorfeld und besonnenes Verhalten sind im Stadtgebiet glücklicherweise nur fünf verletzte Personen im Zusammenhang mit dem Sturmtief zu beklagen. In zwei Fällen wurden Fahrzeuge von umstürzenden Bäumen getroffen. In einem Fall wurde eine Person von einem Schild erfasst. In den weiteren Fällen wurden Personen durch Astbruch, umherfliegende Teile oder Sturz verletzt. Über die Schwere der Verletzungen liegen keine weiteren Erkenntnisse vor.

Ein erwähnenswerter Einsatz ereignete sich unter anderem im Stadtteil Heimersdorf. Hier wurde ein circa 50 mal 20 Meter großes Flachdach einer Schule durch Windböen erfasst und zu zwei Dritteln abgedeckt. Teils große Dachteile hingen an der Fassade und drohten weiter abzustürzen. Durch das beherzte Handeln von Schulleitung und Lehrern gab es glücklicherweise keine Verletzten. Gemeinsam mit der Feuerwehr wurde das Gebäude geräumt und die Kinder in Sicherheit gebracht. Die Räumung war durch Schulleitung und Lehrer gut vorbereitet. Im Anschluss sicherte die Feuerwehr notdürftig herabhängende Dachteile. Da diese Maßnahmen auch für die Einsatzkräfte ein hohes Risiko darstellten, wurde der Bereich weiträumig abgesperrt, die Nachbarschaft und die Gebäudewirtschaft informiert, welche eine Fachfirma mit weiteren Maßnahmen beauftragte.

Die Oberbürgermeisterin hat sich laufend über die Lage informieren lassen und bedankte sich bei den vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Einsatzkräften. Dieser Dank wurde an alle Einsatzkräfte weitergegeben. Der Dank gilt auch den Arbeitgeberinnen und Arbeitegebern, die die ehrenamtlichen Einsatzkräfte freigestellt haben.

Die Feuerwehr Köln möchte sich in diesem Zusammenhang bei den Medien bedanken, welche Ihre Anfragen zur Informationsgewinnung in einem angemessenen Rahmen gestaltet haben und so unserer Bitte nachgekommen sind.

Zu einem gelungenem Einsatz beigetragen haben neben der Feuerwehr, dem Presseamt und dem Amt für Grünflächen und Landschaftspflege der Stadt Köln, um nur einige zu nennen, viele weitere Beteiligte der Stadt Köln.