Hochwasserschutztag, Kraneinsturz, Bombenfund...ein langer Freitag

29.08.2014

Am Freitag, den 29.08 und am Samstag den 30.08.2014 stand das LF ST 1 mit einer Abordnung der Einsatzabteilung im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit auf dem Harry-Blum Platz am Rhein nahe den Kranhäusern. Grund dafür waren die diesjährigen Hochwasserschutztage, bei denen sich die verschiedensten Komponenten präsentierten, die im Falle einer Hochwasserlage in Köln zum Einsatz kommen. Aufgrund der Watfähigkeit unseres Löschfahrzeuges sind wir ein Teil der Hochwasserkomponente der Feuerwehr Köln. Bei Hochwasser stellen wir, mit noch anderen Einheiten der Feuerwehr Köln die im Besitz watfähiger Fahrzeuge sind, den Brandschutz in den überfluteten Gebieten sicher. Eine dieser Einheiten ist die Löschgruppe Rodenkirchen, welche sich gemeinsam mit uns an beiden Tagen präsentierte. Neben der Feuerwehr waren auch das THW, die DLRG, die Polizei und noch viele andere Komponenten des Hochwasserschutzes vertreten. Man konnte sich über die jeweiligen Gerätschaften und Aufgaben informieren, sowie zum Beispiel auch selbst einmal testen, wie ein Sandsack befüllt und abgefertigt wird. Leider war das Wetter am Freitag sehr durchwachsen, sodass die Besucherzahl sehr gering ausfiel.

Langweilig wurde es für uns dennoch nicht, da wir um kurz vor 16 Uhr gemeinsam mit der LG Rodenkirchen nach Marienburg alarmiert wurden. Auch die LG Dellbrück nahm an diesem Einsatz teil, da sie im Regelfall gemeinsam mit uns alarmiert wird. An der Einsatzstelle war bereits in der Nacht zum Freitag ein Baukran auf ein Wohnhaus und auf die Bonner Straße gestürzt. Dabei wurde eine Person in ihrer Wohnung im Dachgeschoss des betroffenen Hauses eingeklemmt, war aber glücklicherweise nur leicht verletzt. Im Tagesverlauf wurde bereits der Ausleger, welcher auf der Straße gelandet ist, durch eine Fachfirma demontiert und abtransportiert. Die betroffenen Häuser wurden von einem Statiker als dauerhaft unbewohnbar eingestuft, da durch die Wucht des Aufpralls die innere Struktur der Gebäude zerstört wurde. Im Zuge dessen sollte durch die Feuerwehr eine Eigentumssicherung in den Gebäuden durchgeführt werden und alle wichtigen Gegenstände aus den nicht zerstörten Bereichen geborgen werden. Für ebendiese Aufgabe wurden wir schließlich alarmiert. Im weiteren Einsatzverlauf wurden im Keller eines der Häuser Stützen eingebaut um den Keller und dessen Inhalt beim Abriss zu schützen und  zu erhalten. Nachdem alle Vorbereitungsmaßnahmen abgeschlossen waren, sollte nun der Gegenausleger vom Turm getrennt, der Turm zerlegt und auf dem Baugrundstück abgelegt werden. Da während dieser Maßnahmen akute Einsturzgefahr bestand wurde der Absperrradius nochmals erweitert, sodass keine Gefahr für die Schaulustigen bestand. Während der Demontage wurde durch die Feuerwehr der Brandschutz sichergestellt, jedoch verlief alles ohne größere Zwischenfälle. Nachdem der Turm abgelegt war, wurde nun mit einem Abrissbagger der Gegenausleger zur genauen Beurteilung der Situation im Dachgeschoss freigelegt. Dazu wurde bei beiden Häusern das Dachgeschoss abgerissen, die Feuerwehr unterstützte hierbei mit mehreren Rohren beim Niederschlagen des Staubes. Diese Maßnahmen dauerten bis tief in die Nacht an, die Lage des Gegenauslegers wurde als sicher eingestuft und so konnte die Einsatzstelle nach über 24 Std von der Feuerwehr an die Polizei übergeben werden. Dabei waren auch wir über 10 Stunden vor Ort.

Während die Einsatzkräfte an der Bonner Straße beschäftigt waren, hatte die Feuerwehr Köln noch eine weitere große Einsatzstelle abzuarbeiten. In Poll wurde eine 5 Zentner schwere Weltkriegsbombe gefunden, welche es zu entschärfen galt. Bevor dies jedoch passieren konnte, mussten ca. 3000 Leute evakuiert werden, auch ein Altenheim war betroffen. Da die Evakuierung länger als geplant dauerte, wurden die MTF der LG Dellbrück und Strunden von dem Einsatz an der Bonner Straße abgezogen und sollten umgehend die Evakuierungsmaßnahmen in Poll unterstützen. Unverzüglich machten sich beide Fahrzeuge auf den Weg nach Poll, wo bereits andere Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Köln die Evakuierung unterstützten. Nachdem die Bombe erfolgreich entschärft werden konnte, wurden alle Evakuierungsmaßnahmen zurück genommen und das MTF konnte sich um kurz vor Mitternacht einsatzbereit auf Wache melden.

Nachdem das LF tief in der Nacht schließlich auch einrücken konnte, war dieser anstrengende Freitag für die Löschgruppe beendet und die Kameraden konnten sich müde nach Hause begeben.

 

Bild zur Meldung: Um circa 01:00 Uhr fiel der Baukran auf das Wohnhaus