Autobahndreieck Heumar: Mehrere Verletzte nach Stromunfall mit Autokran

30.11.2013
Autobahndreieck Heumar: Mehrere Verletzte nach Stromunfall mit Autokran
 
Bei Bergungsarbeiten an einem verunfallten LKW im AD Heumar kam es gegen 00:30 Uhr zu einem Stromüberschlag  mit Lichtbogen, bei dem insgesamt 5 Menschen verletzt wurden.
 
Im AD Heumar war auf der Verbindung zur A 4 Richtung Aachen am Vorabend ein LKW verunglückt. Um den verunglückten LKW zu bergen, richteten die Mitarbeiter einer Bergungs-Fachfirma den Kranausleger ihres Autokrans auf. Dabei kam der Ausleger zu nahe an eine Fernnetz-Hochspannungsoberleitung mit 220.000 Volt (220 kV), so dass sich in der Luft ein Lichtbogen als Stromüberschlag bildete. Die Oberleitung selbst wurde nicht berührt und blieb ohne Schäden.
 
Bei der Entstehung des Lichtbogens, den man bei Gewitter als Blitz wahrnimmt, saß der Kranführer vom Strom größtenteils geschützt im Führerhaus des Krans, das wie ein Faradayscher Käfig wirkt; drei weitere Mitarbeiter der Bergungsfirma standen wenige Meter neben dem Kran sowie ein Mitarbeiter der unteren Wasserbehörde der Stadt Köln noch weiter entfernt.
 
Der Stromschlag war als gleißender Blitz noch in 2 bis 3 Kilometern Entfernung zu sehen und verursachte im unmittelbaren Bereich des Krans einen Feuerball, von dem die drei Arbeiter erfasst wurden und mittelschwere Verletzungen davontrugen. Der Mitarbeiter der Stadt Köln wurde leicht verletzt. Der Kranführer wurde physisch nicht verletzt, war jedoch vom Ereignis psychisch sehr betroffen.
 
In 15 Meter Entfernung liegen auf der Autobahn Induktionsstreifen aus Metall als Staudetektoren unter der Fahrbahndecke. Offensichtlich durch die gute elektrische Leitfähigkeit trat der Strom an zwei Flächen dieser Stelle aus dem Erdreich aus. Dabei wurde Asphalt an zwei Flächen von jeweils ca. 50 x 50 Zentimeter und einer Tiefe von 3 bis 4 Zentimetern herausgeschleudert. Durch das Herausschleudern des Asphalts entstanden glücklicherweise keine Schäden.
 
Die drei mittelschwer Verletzten mussten noch vor Ort durch den Rettungsdienst und den Notarzt unverzüglich medizinisch behandelt werden. Der Mitarbeiter der Stadt Köln und der Kranführer wurden ebenfalls zur Weiterbehandlung zum Krankenhaus transportiert. Die Unfallaufnahmen und Spurensicherung der Polizei dauerten noch bis zum frühen Morgen.