Unwetter über der Stadt Köln

20.07.2017

Die Lage entspannt sich, sämtliche Einsatzstellen sind abgearbeitet

 

Die Feuerwehr Köln meldet nach gut 18 Stunden Vollzug, insgesamt wurden seit circa 16.00 Uhr am gestrigen Nachmittag über 900 unwetterbedingte Einsätze abgearbeitet.

 

Neben den unwetterbedingten Einsätzen mussten zudem Einsätze aus dem Tagesgeschäft bedient werden. Das Gesamteinsatzaufkommen von Feuerwehr und Rettungsdienst der Stadt Köln belief sich von 06:00 Uhr bis heute morgen auf über 1.400 Einsätze. Alleine seit Beginn des Unwetters gegen 16.00 Uhr gestern, wurden über 1.000 Einsätze durch die Leitstelle der Feuerwehr Köln eröffnet.

 

Um diesem enormen Einsatzaufkommen Herr zu werden, wurden über 430 Einsatzkräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr der Stadt Köln tätig.

 

Der Führungsstab der Feuerwehr hat bereits frühzeitig einen sogenannten Sonderalarm ausgerufen, d.h. sämtliche Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Köln wurden alarmiert, dienstfreie Kräfte der Berufsfeuerwehr wurden in denDienst gerufen, das Personal in der Einsatzleitstelle wurde bis auf den letzten Platz hochgefahren. Darüber hinaus wurde das Technische Hilfswerk tätig.

 

Bereits am späten Nachmittag wurden vorplanerisch Erkunderteams im gesamten Stadtgebiet eingesetzt, welche ein überschaubares Bündel an Einsatzstellen begutachteten, um dann zielgerichtet geeignete Einsatzmittel anzufordern. Diese Methode ermöglicht eine effektive Abarbeitung der Vielzahl an Hilfeersuchen. An nicht wenigen Einsatzstellen wurde durch die Erkunder festgestellt, dass ein Einsatz der Feuerwehr nicht mehr notwendig ist, da Wasser bereits selbständig abgelaufen war oder Betroffene eigenständig Wasserschäden beseitigt haben.

 

Am frühen Morgen wurde die Stadt Köln erneut von einem Gewitter mit zum Teil starken Regenschauern heimgesucht, welche jedoch nur zu circa 50 weiteren Einsätzen führte.

 

Aktuell ist die Wetterlage stabil, es liegen keine aktuellen Warnungen des Deutschen Wetterdienstes vor. Vereinzelt sollen weitere Schauer auftreten und zum Abend hin wird es allmählich trocken.

 

Unsere Einsatzkräfte wird es freuen, nach Ablösung am Morgen sind nun frische Einsatzkräfte im Dienst. Die am Gesamteinsatz Beteiligten sind nach einer schlaflosen Nacht nun im wohlverdienten Feierabend.

 

Im Rahmen des Unwetters können wir glücklicherweise mitteilen, dass nach unseren Erkenntnissen niemand unwetterbedingt verletzt wurde. Sichtlich geschockt waren einige Autofahrerinnen und Autofahrer, welche von überfluteten Unterführungen überrascht wurden. Diese konnten sich größtenteils selbstständig retten, teilweise mit Unterstützung durch die Feuerwehr.

 

Besonders erwähnenswert sind der Einsatz am U-Bahnhof Parkgürtel, ein ausgedehnter Wasserschaden auf dem Gelände der Universität sowie teilweise extrem überflutete Straßenzüge und Unterführungen in verschiedenen Stadtteilen.

 

Zwischenzeitliche Meldungen in sozialen Netzwerken den Hauptbahnhof Köln betreffend konnten durch Bedienstete des HBF Köln selbstständig abgearbeitet werden. Die Feuerwehr Köln war hier nicht im Einsatz. Die Einsatzstelle UBahnhof Parkgürtel wurde in eigener Zuständigkeit durch die Kölner Verkehrsbetriebe gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk abgearbeitet.

 

Teile der Infrastruktur im Stadtgebiet waren ebenfalls betroffen, so kam es in verschiedenen Stadtteilen teilweise zu Stromausfällen. Hier wurde der Netzbetreiber tätig um schnellstmöglich die flächendeckende Stromversorgung wiederherzustellen. Mehrere Ampelausfälle belasteten zudem den morgendlichen Verkehr. Auch hier sind die zuständigen Behörden mit Fachfirmen tätig.

 

Das Schadenausmaß kann durch die Feuerwehr nicht beziffert werden.

 

Bereits gestern sowie heute erreichen die Feuerwehr Anfragen, dass Hilfeersuchen über Notruf zum Teil nicht beantwortet wurden. Explizit das die Feuerwehr über Notruf nicht erreicht wurde.


Begründet in nahezu zeitgleich mehreren hundert Notrufen erhöht sich lediglich die Wartezeit. Im Normalfall beträgt diese wenige Sekunden, kann aber bei dieser immensen Belastung ungewöhnlich hoch werden. Bleiben Sie in der Leitung und legen Sie nicht auf! Die Notrufe werden chronologisch nach Eingang entgegen genommen und abgearbeitet. Jeder Notruf wird beantwortet und bearbeitet.